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T R I G G E R W A R N U N G
Revenge Bully | Chikara Kimizukaund Yen Hioka | Carlsen Verlag | nicht abgeschlossen
Vor 20 Jahren wurde Yuuichi Aizawa als Schüler heftig von seinem Klassenkameraden Shinji Suzuki gemobbt. Obwohl er deswegen die Schule abgebrochen hat, schaffte Yuuichi es sich aufzuraffen und Lehrer zu werden. Heute unterrichtet Yuuichi die Klasse von Shinjis Tochter, Shiori. Yuuichi plant, sich an seinem früheren Peiniger zu rächen, indem er dafür sorgt, dass Shiori gemobbt wird. Zudem will er erreichen, dass Shinji sich bei ihm entschuldigt, der glaubt, dass jeder Gemobbte selbst Schuld an seiner Qual ist. Außerdem betrügt Shinji seine Frau mit einer weiteren Lehrerin seiner Tochter, die verschossen in ihn ist und nichts von seiner dunklen Vergangenheit weiß.
Mobbing oder Bullying wird zu einem immer größeren Problem in der Gesellschaft. Um es zu bekämpfen, besteht der erste Schritt darin, zu erkennen, dass es existiert und in verschiedenen Altersstufen auftreten kann.
Du bist doch selber schuld, dass du gemobbt wirst! Solche schlimmen Aussagen müssen Mobbing-Opfer immer wieder hören. Und auch der Protagonist der Manga-Reihe REVENGE BULLY bekommt diesen Satz Jahrzehnte später von seinem Peiniger an den Kopf geknallt. Die typische Täter-Opfer-Umkehr-Argumentation wird in der Geschichte auf sehr beklemmende Weise gezeigt – mit schlimmen Folgen ...
Weitere Infos:
Bullying/Cyber Mobbing wird weltweit zu einem immer größerem Problem und ist auf dem Weg der häufigste Grund für Selbstmord zu werden. Bei Jugendlichen ist dies schon der Fall.
„Revenge Bully“ ist ein packender Thriller Manga, der sich um die Thematik „Mobbing an Schulen“ dreht. Ein gesellschaftliches Problem, dass schon in Grundschulen anfangen kann und sich bis ins Arbeitsleben zieht.
Ein Hauptproblem ist jedoch der Schulbereich bei dem oft genug weggesehen wird. Nicht selten wird diese Thematik auch in anderen asiatischen Filmen oder Serien aufgegriffen und es läuft immer gleich ab:
Mobbing gibt es an den Schulen nicht. Lehrer und Direktoren schauen weg und denken mehr an das Ansehen der Schule und ihrer selbst, als dass Betroffene Hilfe bekommen.
Schnell wird das Mobbing abgetan mit „Es war sicherlich nur ein Scherz, den du missverstanden hast“.
Es wird sehr oft darauf geschaut, dass das Ansehen nicht beschädigt wird und es keinen Skandal gibt. Auch Eltern üben dabei Druck aus, dass ihre Kinder niemals jemanden mobben würden.
Es wirkt für mich, als wäre das in Japan, China, Korea…ein allgemein gesellschaftliches Problem, wo man nicht hinsehen möchte. Vielleicht kann da jemand etwas mehr zu sagen, der mehr mit dem asiatischen Bereich zu tun hat?
In diesem Manga ist es nicht anders und er spricht ein Problem an, worunter 1,27 Mio. Mobbingopfer leiden. Es geht dabei nicht nur darum, dass Lehrer wegsehen, Täter geschützt werden und eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet. Hier treffen bösartige, menschliche Abgründe auf Rachegedanken und Manipulation.
Das Netz aus Lügen und Intrigen spinnt sich immer weiter und man erkennt nur schwer, wo der Protagonist Yuuichi wirklich steht.
Sorgt er selbst für das Mobbing an Shiori, um sich an seinen Täter zu rächen? Oder hilft er ihr, weil er weiß, wie es als Opfer ist?
Es ist eine sehr undurchsichtige Story und die Plottwists hauen einen ziemlich um, überraschen und halten die Spannung bis zum letzten Panel aufrecht.
Die Schöpfer nehmen dabei keine Beschönigungen vor, greifen Themen an, wie Suizidgedanken und was die Täter ihren Opfer wünschen: Dass sie sterben sollen oder sich wünschen nie geboren worden zu sein.
Der Manga ist nichts für schwache Nerven und erst Recht nicht, wenn jemand mit Trigger als Opfer zu kämpfen hat, denn der größte Trigger könnte der Satz von Shioris Vater sein, der sagt, dass jedes Opfer selbst Schuld ist.
Mobbingnarben bleiben ewig. Sichtbar oder unsichtbar und Mobbing ist nicht okay.
Hilfe gegen Mobbing gibt es an vielen Stellen im Internet. Anonym per Chat oder Telefon:
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