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Sonntag, 17. November 2024

Gemeinsam oder Einsam

 

Heute ist wieder Blogger_innensonntag von Christins Wunderkiste mit dem Thema „Gemeinsam oder einsam“.
Eigentlich wollte ich das Thema Einsamkeit als Blogger im nächsten Jahr erst aufgreifen. Da es aber eben heute Thema ist, ziehe ich den Beitrag vor.

Ich glaube, das Thema Einsamkeit wird viel zu selten angesprochen.
Oft liest man eher das Gegenteil von Partnerpost, Buchbuddy und andere Betitelungen für Bekannte und Freunde in der Buchbubble.



Ich glaube, viele unterschätzen die Macht von Social Media und dass man zwar virtuell vernetzt sein kann, aber im realen Leben doch oft Einsamkeit verspürt.
Viele sitzen tagtäglich vor dem Handy, Tablett oder PC, scrollen durch Social Media und wünschen sich mehr.
Mehr Anerkennung für die Arbeit, Austausch mit anderen Menschen, das Gefühl wichtig für jemand anderen zu sein.
Einsamkeit ist in Zeiten von Social Media ein großes Problem. Oft sieht es bei anderen immer so bunt, schillernd aus, nach tollen Freundschaften und Beziehungen. Dann sehen wir auf unser Leben und wir wissen, wie es hinter der virtuellen Welt aussieht und wie frustriert wir oft genug sind.



Dazu kommt es, dass die Buchbubble ständig in Bewegung ist. Leute kommen und gehen. Blogs wurden ruhiger und viele, die ich gespeichert habe, werden seit langer Zeit nicht mehr bespielt.
Viele fangen einen Account an und löschen ihn dann wieder. Viele werden schnell müde, weil sie nicht so schnell wachsen und die Reichweite schwer aufzubauen ist.
Auch Kommentare auf Social Media sind weniger geworden.
Viele unterschätzen auch die Arbeit hinter einem Blog und wie viel Zeit es kostet, dass es manchmal ein harter Druck ist.
Die Abhängigkeit von Algorithmen der großen Plattformen lässt schnell Frust aufkommen.


All diese Faktoren fließen mit ein, wenn es um das Gemeinsamkeitsgefühl geht und man sich eher einsam fühlt. Keiner spricht darüber, aber alle kennen es.

Der persönliche Austausch bleibt oft auf der Strecke und ich finde es auch traurig, dass man auf Messen nicht mehr so einfach ins Gespräch kommt mit anderen Buchliebhabern (früher war das einfacher, oder?) oder sich austauschen kann, Visitenkarten tauscht, um sich wiederzufinden und zu connecten.
Wieso etablieren sich nicht Visitenkarten?
Nach einer Messe schauen wir alle Goodies durch, lassen die Eindrücke, die Euphorie und den Spaß Revue passieren.

Ich liebe es durch Seiten zu stöbern, mich über meine Lieblingsgeschichten auszutauschen, gemeinsam zu schwärmen und neue Bekanntschaften zu finden, die vielleicht auch zu neuen Freundschaften führen.

Bloggen wirkt zwar wie eine große Community mit vielen Leuten, aber doch ist jeder auch ein Stück für sich.
Findet man nämlich mal einen Menschen mit dem man sich angefreundet hat und der die gleichen Bücher liest und Themen mag, wohnt dieser weit weit weg.

Und sind wir auch ein bisschen ehrlich: Oft vergleichen wir uns zu sehr oder können nicht akzeptieren, dass andere Bücher nicht mögen, die wir mochten.
Durch Followerzahlen und den vielen Vergleichen sind wir auch wenig bereit neuen Leuten, die grade anfangen, Kontakt suchen und sich orientieren wollen, zu helfen.

Wir fördern unsere Einsamkeit damit auch ein wenig selbst und wenn wir mehr Gemeinsam wollen, dann sollten wir mit kleinen Dingen anfangen, die es zu einem Gemeinsam machen.




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