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Samstag, 15. März 2025

Deal with the Elf King


Deal with the Elf King | Elise Kova |
Carlsen Verlag | 17,00 € | ISBN: 978-3551584830 | 496 Seiten


Es gibt nur zwei Gründe, warum die Elfen in die Welt der Menschen kommen: Krieg oder Ehefrauen. In beiden Fällen bedeutet ihr Kommen den Tod. Und heute ist es so weit.

Einst wurden die Menschen von den Elfen verfolgt, bis sie das Abkommen mit ihnen schlossen. Seitdem herrscht Frieden, doch der hat seinen Preis: Alle 100 Jahre wählen die Elfen ein Mädchen aus Capton zu ihrer menschlichen Königin. Für den Thron auserkoren zu werden bedeutet, das Zeichen des Todes zu tragen. Darum ist Luella dankbar, dass sie dieser Bürde entkommen konnte. Doch dann taucht unerwartet der Elfenkönig auf – kalt, unnahbar, aber unwiderstehlich ... und er ist ihretwegen da.






Mein König, mein König und siehst du nicht dort
die schlechte Romanze am düstern Ort? –
Mein Weib, mein Weib, ich seh’ es genau:
Die alten Klischees, sie tragen sie zur schau.

Ungefähr das kommt mir in den Sinn, wenn ich das Buch zusammenfassen müsste. Es bedient viele Klischees. Allen voran den Duft von Sandelholz, Moos und der Duft nach etwas Frischem, wie die Luft vor einem Sturm, erdig und berauschend. Da hat sich die Autorin nicht Lumpen lassen die auszugraben und ihren Erfindergeist freien Lauf zu lassen.
Männer duften eben grundsätzlich nur nach Sandelholz.

Aber auch sonst, strotzte das Buch nur so voller nicht gegebener Tiefe und Emotionen.
Stockholsyndrom ala Belle aus „Die Schöne und das Biest“ lässt grüßen und Persephone Vibes sprühen ebenfalls mit.

Luella ist als Protagonistin für mich sehr überdramatisierend und emotional nicht greifbar. Sie handelt von einer Szene zur nächsten Widersprüchlich und ich als Leser konnte die Gefühle, die dahinter stecken sollen einfach nicht nachvollziehen.

Die Szene mit Luke, ihrem besten Freund, ist dabei das Beste Beispiel. Zuerst handelt sie im negativen Sinne, dann setzt sie sich doch für ihn ein und dann ein paar Sätze später doch gegen ihn zu handeln.
Dann wird sie nicht müde zu betonen, dass sie von Männern ja nur manipuliert wird und als wäre ein ganz großes Trauma in ihrem Leben.
Das war drei Seiten zuvor und sie hat bisher nur mit Luke und dem Elfenkönig diese Erfahrung gemacht, beide hatten ihre Gründe und vor allem Lukes Grund empfinde ich nicht unbedingt als manipulieren und besitzergreifend, sondern sogar in ihrem Sinne. Aber er hat sie manipuliert und jetzt ist auch der Stein von seinem Geschenk ein ganz böser Stein.
Die Gründe vom Elfenkönig waren überlebenswichtig für sein Volk, was ich in dem Fall auch zu seinen Gunsten auslege, weil Madame keine drei Meter weiter denken möchte, kann und will.
Auch das Thema mit dem Stein war ein paar Seiten zuvor und wie viel Zeit verging? 5 Minuten? Eine Stunde?
Aber so wie Luella die Dinge dann erzählt, klingt es wie ein Trauma von vor zig Jahren und einfach übertrieben und überspitzt.

Konflikte werden ebenfalls überdramatisiert, dass man als Leser nur noch die Augen rollen kann.

Der Elfenkönig selbst ist ebenfalls eine sehr unnahbare Person geblieben. Es gab ein paar Sätze, wo vielleicht etwas Tiefe aus ihm herauskommen sollte oder Spannung, aber das war so schnell vorbei und er blieb dann in Luellas Perspektive ziemlich arrogant und abweisend.

Die Romantik oder Spice zwischen den beiden kam bei mir nicht an.

Die Welt selbst wird oberflächlich erklärt. Am Anfang hatte ich sogar das Gefühl, ich hätte einen Folgeband vor mir, weil alles sehr unklar war. Erst Stück für Stück kommt Licht ins Dunkel und wenn man als Leser seine Hirnzellen anstrengt, ist schon nach 150 Seiten klar, worauf das ganze hinaus läuft.

Die Charakterdynamik auch mit anderen Charakteren ist mehr als schwach umgesetzt und natürlich muss der Bruder vom König böse ihr gegenüber sein. Welch Überraschung.

Der Schreibstil ist im ganzen okay, doch das Buch hat nicht wirklich animiert weiter zu lesen. Nach knapp der Hälfte habe ich es abgebrochen.

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