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Freitag, 23. April 2021

Die Mumie kehrt zurück






Die Mumie kehrt zurück | Max A. Collins | Heyne | ISBN 978-3453185890 | Amazon

 

I N H A L T


Zehn Jahre, nachdem die Angriffe der Mumie Imhotep abgewehrt werden konnten, sind Rick und Evelyn glücklich verheiratet. Mit Hilfe ihres neunjährigen Sohnes Alex gelingt dem in London aufgebahrten Imhotep die Wiederauferstehung. Gleichzeitig wird in Ägypten eine noch viel größere Urmacht wieder ins Leben gerufen. Als Imhotep und der Skorpion-König aufeinanderstoßen, gerät die Welt aus dem Gleichgewicht - und nur Rick kann sie retten.


R E Z E N S I O N

 
Der Film „Die Mumie kehrt zurück“ stammt aus dem Jahr 2001 und knüpft zehn Jahre nach den Geschehnissen in Hamunaptra an.

Evy und Rick haben geheiratet, wie sollte es anders sein, und haben einen neunjährigen Sohnemann, der frech, vorlaut und spitzbübisch ist. Ein kleines Ebenbild seines Vaters.

Doch was in Band 1/Film 1 noch gut gemacht war, ist in Teil zwei, wenn man es sehr objektiv betrachtet, nur ausgeschlachtet und voller Lücken und Fehler.

Ohne Frage ist auch hier das Setting wieder aufwendig gestaltet und eine packende Hollywoodstory erwartet den Leser zwischen den Seiten und den Frames im Film. Action, Spannung, Gegner, die die Weltherrschaft wollen („Woher weißt du das?“ - Evy - „Hab ich geraten, ist doch immer die selbe Nummer“ - Rick) und Helden, die sie bezwingen müssen.

Es werden einige bekannte Schauplätze besucht auf der Reise zur Oase von Am-Shere und wieder viele Fakten und historische Punkte verändert, aber auch Punkte aus dem ersten Teil, die nun für den zweiten Teil zurecht gepresst wurden.

Ein wichtiger Punkt vorweg: WARUM -und ich meine das wirklich ernst – Warum zu Geier taucht in Teil 2 die Wiedergeburt von Anch-su-namun auf?

Eine Frau, die eins zu eins genauso aussieht. Sie kennt die Geschehnisse von damals, weiß, wo Imhotep begraben ist (woher, wenn sie zu dem Zeitpunkt damals schon tot war?) und warum zu Geier taucht sie nicht schon in Teil 1 auf und holt ihn aus seiner Gefangenschaft und beide leben glücklich? Kein Verfolgen von Evy, keine Rettungsaktion. Ende.

Sie taucht also erst zehn Jahre später auf und Imhotep wird erneut wiederbelebt.
Ich will ja nichts sagen, aber in Teil 1 kamen die Plagen mit seiner Wiederauferstehung. Wo blieben die in Teil 2?
Es sollte ja wohl nicht daran scheitern, dass nur Ägypten von Plagen getroffen werden kann und London nicht.

Wieso konnte sich Imhotep (und hier beziehe ich mich speziell auf ein paar Frames im Film) sich in Teil 2 nach dem Wiedererwecken ein wenig selbst regenerieren ohne ein Opfer zu haben?
Und weshalb sind in Teil 1 nicht alle Mumie in Hamunaptra bei Evys Beschwörung mit auferstanden, in Teil 2 aber alle im Museum?
Oder ist das jetzt was anderes, weil er am Ende von Teil 1 „natürlich“ gestorben ist und nicht mehr „verflucht“ war? Eine interessante Theorie.

Der nächste Punkt, den ich im Buch/Film sehr fraglich finde, ist auch die Tatsache, dass Alex stirbt, wenn er Am Shere nicht binnen eines festen Zeitraums erreicht. Der Armreif beschwört also nicht nur die nächste Apokalypse herauf und führt sie von Haltepunkt zu Haltepunkt, sondern lässt denjenigen sterben, der sich nicht auf den Weg macht.
Warum?
Zerrt der Armreif von den Lebenskräften, um die nächsten Haltepunkte zu zeigen?
Hier hätte ich gerne eine Erklärung gehabt.

Ein weiterer Punkt, der mich in Teil 2 sehr stört ist das Recyceln von Momenten. Im Film wurden nicht nur Szenen aus Teil 1 benutzt, um Rückblenden zu zeigen, sondern es wurden ganze Momente 1 zu 1 übernommen und neu eingebaut, wie das Umstoßen der Säulen von Alex (in Teil 1 die Schränke in der Bibliothek durch Evelyn) oder die Suche nach der richtigen Hieroglyphe („Es ist ein Vogel...ein Storch“).
Das war etwas nervig.

Der nächste Punkt ist, dass es mehr Sinn gemacht hätte den Gott Seth zu nehmen statt Anubis. Anubis ist der Gott der Toten.
Ja, es macht Sinn, dass der Skorpionkönig in der Wüste kurz vor dem Exitus um Leben betet bei dem Totengott.
Da er aber in der Wüste ist und eine Oase entsteht, die ihn rettet, würde dies eher dem Gott Seth entsprechen, der Gott der Wüste und der Oasen.
Da jedoch die Gestalt von Seth nicht eindeutig geklärt ist, war Anubis wohl naheliegender. Zumal Schakale bedrohlicher für ein Weltuntergangszenario wirken. Immerhin gehören sie zu einer Unterart der Wölfe.

Es ist also kein direkter oder indirekter Fehler.

Teil 2 ist also mit mehr Fiktion gespickt als sein Vorgänger und damit wesentlich schwächer. Vom Setting und Bild ist der 2. Teil gut gemacht. Doch rein vom Inhalt her und dem des Buches ist er doch sehr schwach.


Weitere Bücher des/r Autor*in:

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