Today I’ll
talk to him | Bianca Wege | Arena Verlag | 17,50 € | ISBN 978-3401607047
| 384 Seiten
Layla und Asher sind ein glückliches Liebespaar – zumindest bei Sims, das Layla anonym auf Twitch streamt. In der Realität hat die introvertierte 18-Jährige noch kein einziges Wort mit Mädchenschwarm Asher gewechselt. Doch das soll sich ändern! Gemeinsam mit ihrer Online-Community ruft sie die Challenge „Today I’ll Talk to Him“ ins Leben. Ihre Follower stellen Layla Aufgaben, durch die sie Asher endlich näherkommen soll. Wäre da nicht der mürrische und ziemlich gutaussehende Henry , Ashers Erzfeind, mit dem sich die Challenges so viel leichter erfüllen lassen …
Peinliche Teenager Lovestory trifft hier auf Pseudo-Drama.
„Today I’ll talkt o him” lockt mit einem modernen Setting in Zeiten von Social Media und einer Protagonistin, die ein erhebliches Problem mit der menschlichen Kommunikation hat. Schüchternheit ist per se erstmal nichts schlimmes. Doch bereits im Prolog musste ich mich fragen, wie sie später das Problem mit der Lüge ihrer Klassenkameradin, die ihr den Platz beim Sportplatz weggenommen hat durch die Nummer, gelöst hat. Es wäre doch aufgefallen, wenn sie bei beiden Nummern nichts gesagt hätte. Immerhin konnte Layla nicht wissen, welche Nummer ihre Klassenkameradin eigentlich hat.
Aber soweit zur ersten Logiklücke von vielen weiteren in diesem Buch.
Das Design des Buches ist sehr ansprechend. Der Farbschnitt ist um das ganze Buch herum und ich mag es, dass es als Erweiterung des Covers dient.
Der Einstieg selbst in die Geschichte ist einfach und an sich finde ich die Idee sehr gut, dass die Liebesgeschichte rund um das Spiel Sims basiert und wir eine Twitch Community haben.
Das ist etwas Neues und Modernes, was vor allem jüngere Leser ansprechen dürfte.
Durch eine Idee mit ihrer Internetcommunity kam es zur Idee, dass sie mit ihrem Schwarm Asher ins Gespräch kommt, der zufällig am gleichen College wie sie ist.
Statt also die Sims die Aufgaben erledigen zu lassen, wird sie auf die Probe gestellt und muss im realen Leben aus ihrer Kartoffel-Komfort-Zone heraus.
Doch ich habe schnell gemerkt, dass die Story sehr vor sich hinplätschert und viele spannende Momente zu schnell vorbei oder nur abgehakt waren. Manche Passagen wirkten wie Lückenfüller, um die Seiten zu füllen und trugen auch nicht viel zur Handlung bei.
Laylas Verhalten erschien mir oft übertrieben und ihre Besessenheit von Asher wirkte dann schon wieder Cringe, wenn man sieht, dass sie zwei Sims Figuren nach ihm und sich benannt hat, um daraus ein Happy Family Spiel zu machen.
Ein weiterer Punkt, der mir sehr unlogisch vorkam, war die Tatsache, dass sie anonym auf Twitch bleiben möchte und deshalb eine Koala Maske trägt. Gleichzeitig benennt sie die Figuren nach ihrem Schwarm und sich und erzählt freimütig aus ihrem realen Leben und dass Asher ihr Schwarm ist.
Es wäre also ein Leichtes herauszufinden, wer sie real ist und welches College die zwei besuchen.
Das war für mich die größte Logiklücke im ganzen Buch und der Grund, was die Handlung auch vorhersehbar machte.
Grundsätzlich finde ich den Gedankengang gut, dass es sich um eine schüchterne Protagonistin handelt, die mit dem Erwachsenwerden und dem Verliebtsein kämpft.
Dennoch war es für mich den Hype nicht wert und eher eine Enttäuschung.
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