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Donnerstag, 30. Mai 2024

Die tausendjährige Liebe des Dämons

 


Die tausendjährige Liebe des Dämons | Yue Nanami | ‎Tokyopop Verlag | nicht abgeschlossen

 

Seit dem Tod ihrer Eltern führt Chitose ein Aschenputteldasein bei ihrer Tante. Doch nicht nur zu Hause, sondern auch in der Schule wird sie von anderen gehänselt. Verzweifelt fleht sie am Grab ihrer Eltern um Hilfe – und wird ausgerechnet von einem Dämon erhört! Enju nimmt sie mit auf eine Reise und zögert nicht lange, bis er ihr seine ewige Liebe gesteht. Wenn Chitose ihn ansieht, verspürt sie eine starke Anziehung, die sie sich nicht erklären kann...






Was ist das bitte für ein Manga?
Ich war schon lange nicht mehr so enttäuscht von einer Reihe aus dem Tokyopop Verlag.
Zeichnerisch ist dieser Manga gut. Ich habe am Charakterdesign nichts auszusetzen, doch die Handlung hat mich im ersten Band schon nicht vom Hocker gehauen. Band zwei hat das ganze noch getoppt und ich konnte es nur kopfschüttelnd zur Seite legen.
Von dem angeblichen Aschenputteldasein und Mobbing ist nach ein paar Panels nichts mehr zu sehen, da Chitose direkt zu Enju geschickt wird und dort von Luxus und guter Kleidung umgeben ist. Also nichts mehr mit Aschenputtel.
Das Mobbing hält noch ein paar Panels länger durch, aber wird auch abgeschwächt, nachdem Enju urplötzlich als Arzt durch die Schulflure spaziert und sich auch keiner wundert, woher er auf einmal kommt.
Nebencharaktere sind einfach nur gesichtslose Figuren, die ohne Tiefgang mal am Rande auftauchen, weil sich alles nur darum dreht, dass Chitose in Enjus Armen liegt und ganz schnell Herzaugen kriegt, sobald sie nur an ihn denkt.
Die Liebesgeschichte hat weder Aufbau, Gefühle noch Sinn oder Verstand.
Er rettet sie und sofort ist sie verliebt. Aha.
Danke, da hatte Cinderella doch mehr Zeit mit ihrem Tanz beim Prinzen.
Der zweite Band hat dann wirklich dem Fass den Boden ausgeschlagen. Mobbing ist gar nicht mehr präsent.
Ende Band 1 tauchte noch ein weiterer Dämon als Charakter auf, wo schon sehr vorhersehbar ist, dass er eine Vergangenheit mit Enju und Chitose hat und auch irgendwas mit Liebe und Rache vermutlich umtreibt. Ist nur eine Vermutung.
Der Oberknaller war dann in Band zwei der Klassenausflug.
Chitose ist besagtem Dämon nachgelaufen, stürzt von einer Klippe und wird zu Enju gebracht. Weder hat mal der Klassenlehrer noch irgendjemand anderer sich darum gesorgt, wo sie ist oder was mit ihr passiert ist. Sie verbrachte (soweit ich die Panels verstanden habe) die ganze Campingzeit bei ihrem Prinz Charming und niemand hat sie gesucht!
Wie unrealistisch ist das bitte?!
Die Erklärung um die gemeinsame Vergangenheit war zwar nett, aber sorgte dafür, dass Chitose nur die Beine breit machte und das fand ich auch absolut Fehl am Platz, wenn man erfährt, was mit dem früheren Ich passiert ist.
Der Manga hatte viel potential, was auf allen möglichen Ebenen verschenkt und nicht ausgeschöpft wurde.

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