Adipositas ist eine chronische und inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation anerkannte Krankheit
Adipositas ist eine chronische und inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation anerkannte Krankheit. Es ist eine chronische Krankheit, die definiert ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts.
Lange Zeit – und auch noch bis heute – gilt Fettleibigkeit als mangelnde Willenskraft und großer Esslust. Dabei gilt sie als Syndrom, welches die Appetitregulierung den Energiestoffwechsel beeinträchtigt.
Adipositas ist inzwischen eine Ursache für verlorene gesunde Lebensjahre und wird immer noch unterschätzt, da die Entwicklung chronischer Krankheiten begünstigt sind, wie Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes, Schlaganfall und/oder Krebs.
Lange Zeit galt Adipositas in Deutschland nicht als eigenständige Krankheit. Die WHO hat bereits im Jahr 2000 die Krankheit klassifiziert, jedoch erst 20 Jahre später wurde sie auch vor dem Deutschen Bundestag anerkannt.
Allerdings begründet das Vorliegen einer anerkannten Krankheit sozialrechtlich nicht automatisch einen Anspruch auf Kostenerstattung. Ob und zu welchem Anteil beispielsweise die Kosten für eine Ernährungsberatung oder eine Bewegungstherapie übernommen werden, oder auch für die medikamentöse und chirurgische Therapie, ist eine individuelle Entscheidung der jeweiligen Krankenkasse.
Die Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) hat seit der Coronapandemie eine Verschärfung der Adipositas-Krankheit verzeichnet und klärt über diese Form der Krankheit auf, da es in der Gesellschaft ein stärkeres Problembewusstsein dafür benötigt.
Adipositas wird anhand des Body-Mass-Index (BMI) klassifiziert.
Ab einem BMI von 30 kg / m² beginnt Adipositas bzw. starkes Übergewicht, bei einem BMI zwischen 25 und 30 kg / m² spricht man von Übergewicht.
60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind von Übergewicht (inklusive Adipositas), ein Viertel der Erwachsenen von Adipositas betroffen.
15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind von Übergewicht (inklusive Adipositas) und 6 Prozent von Adipositas betroffen.
Seit den 1970ern hat sich Adipositas weltweit und in Deutschland fast verdreifacht
Wesentliche Ursache für den Anstieg der Adipositas sind die veränderten Lebensbedingungen, die auf einer genetischen Veranlagung wirksam werden. Der menschliche Körper ist evolutionsbiologisch darauf getrimmt, Fettreserven aufzubauen. Doch in der heutigen Lebenswelt sind hochkalorische Lebensmittel und Getränke erstmalig jederzeit im Übermaß und ohne großen Aufwand/Energieverbrauch verfügbar („übergewichtsfördernde Umwelt“).
Die Corona-Pandemie hat die Adipositas-Epidemie verschärft: Jeder Dritte Erwachsene und jedes sechste Kind berichten von einer ungesunden Gewichtszunahme – insbesondere Menschen mit hohem Ausgangsgewicht und niedrigem Haushaltseinkommen sind betroffen.
Der erste Schritt zur Behandlung des Übergewichtes ist die konservative Therapie. Grundlage jedes Gewichtsmanagements sollte eine Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie sein. Der Begriff Gewichtsmanagement umfasst sowohl die Phase der Gewichtsreduktion als auch die langfristige Stabilisierung des Gewichtsverlustes.
Ohne professionelle Hilfe gelingt es nur den Allerwenigsten, dagegen anzukämpfen. Dauerhaft Abnehmen ist für viele Betroffene Hilfe fast unmöglich. Der Körper tendiert immer zurück zum Ausgangsgewicht. Es kommt zum Jojo-Effekt.
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