In den USA ist der merkwürdige Christbaumschmuck eine beliebte Tradition und man ist sich einig, dass die Gurke nur aus Deutschland kommen kann. Was also hat es mit dieser Tradition auf sich?
Apropos Tradition...das Kalendertürchen ist auch wieder geöffnet worden und ich zeige euch wie immer, was drin war, wie der Tee schmeckte und der Stand vom Puzzle.
Was ist eine Weihnachtsgurke?
Als Weihnachtsgurke bezeichnet man eine Gewürzgurke, die aus Glas besteht und in der Weihnachtszeit an den Christbaum gehängt wird. Insbesondere in den Vereinigten Staaten gibt es den Weihnachtsbrauch, eine „Christmas Pickle“ an den Weihnachtsbaum zwischen den tannengrünen Zweigen zu verstecken. Da die Gurke eine ebenso grüne Farbe aufweist wie die Tannenzweige, ist es schwierig, sie zu finden.
In den USA ist es Brauch die grüne Gurke zwischen den Zweigen der Tanne zu verstecken, so dass sie nicht sofort zu finden ist. Es ist Brauch, dass an Heilig Abend zwischen den Zweigen gesucht wird und wer den Baumschmuck als erstes findet, erhält eine Belohnung. Die Art der Belohnung kann unterschiedlich ausfallen, z.B. kann es Belohnung sein das erste Geschenk auszupacken oder man bekommt ein zusätzliches Geschenk.
Die Herkunft der Gurke ist umstritten und es gibt verschiedene Versionen davon. Eine beginnt im frühen 20. Jahrhundert. Der Gedanke dahinter war, dass damals die Menschen nicht so viel Geld hatten und nur das Kind ein Geschenk bekam, welches die Gurke fand.
Eine andere Version ist die Sage um den Soldaten John Lower. Der Bayer soll im amerikanischen Bürgerkrieg gefangen genommen worden sein. Er wurde schwer krank und soll kurz vor seinem Tod nach einer sauren Gurke als „Henkersmahlzeit“ gefragt haben. Nach dem Verzehr besserte sich sein Gesundheitszustand und er konnte weiterleben. Nach ein paar Jahren kam er wieder frei und begann damit, Jahr für Jahr eine Gurke an seinen Weihnachtsbaum zu hängen.
Bei der Frage, ob die Weihnachtsgurke nun deutsche Wurzeln hat oder nicht, scheiden sich bis heute die Geister. Es kann weder ausgeschlossen noch bestätigt werden.
Historiker gehen aber davon aus, dass der Baumschmuck vor einigen Jahrzehnten in Bayern und Thüringen sehr wohl bekannt war. Diese These wird dadurch gestützt, dass es eine alte Form für die Produktion von Weihnachtsdeko gibt, die der Glasbläser Gernot Weigelt besitzt.
Diese Weihnachtsgurkenform soll um das Jahr 1900 produziert und anschließend von einer Generation zur nächsten weiter vererbt worden sein. Fest steht jedoch: Heute ist die Weihnachtsgurke als Christbaumschmuck nur wenigen Deutschen bekannt.
Inzwischen hält die Gurke wieder Einzug in einigen deutschen Haushalten und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Nachfrage danach steigt und es gibt sie in unterschiedlichen Größen, matt und glänzend, mit Schnee und Glitzer aber auch ohne.
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