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Schokodiebe küsst man nicht | Janila Fuchs | Sternensand Verlag | 16,90 € | ISBN: 978-3-03896-317-2 | 438 Seiten
»Dieser Kerl hat meine Adventskalender-Schokolade eingeschmolzen. Und rausgekommen sind die genialsten Brownies, die ich je gegessen hab. Wenn das mal kein Argument ist, meine Gewohnheiten zu hinterfragen?« Er grinste. »Muss ein cooler Typ sein.« Adventszeit bedeutet für die achtzehnjährige Emily, sich mit geliebten Traditionen an ihre verstorbene Mutter zu erinnern. Dass ihr Vater in diesem Jahr ausgerechnet seine neue Freundin einlädt und diese auch noch ihre Söhne Fabian und Freddy mitbringt, passt überhaupt nicht in Emilys vorweihnachtliche Planung. Zumal einer der Jungs es nicht nur auf ihren Adventskalender, sondern auch auf ihr Herz abgesehen hat. Während er sie dazu bringt, ihre starre Vorstellung von Weihnachten zunehmend zu überdenken, ahnt Emily nicht, dass ihr künftiger Stiefbruder ein doppeltes Spiel treibt. Ein Spiel, das womöglich neben ihrem Weihnachtsfest auch ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.
Das Buch „Schokodiebe küsst man nicht“ habe ich durch Zufall auf der Buchpassion gefunden und mitgenommen. Die ersten Zeilen haben sich vor Ort super lesen lassen und das Buch ist eine Zusammenhängende Adventskalendergeschichte mit mehreren kurzen Kapiteln für jeden Tag und über Heilig Abend hinaus.
Janila hat einen sehr angenehmen Schreibstil und man ist schnell zwischen den Seiten verschwunden und möchte weiter lesen. Das war etwas, was ich immer sehr Schade fand bei den Türchen, dass sie so schnell zu Ende waren.
Der lockere Stil lässt einen schnell in die Geschichte abtauchen und das Buch ist nicht nur schön gestaltet durch den Farbschnitt, sondern auch einem Page Overlay. Am Ende finden sich auch ein paar Rezepte zum nachbacken.
Die Geschichte selbst spielt hauptsächlich aus Emilys Sicht. Leider gibt es nur wenige Kapitel aus Fabians Sicht spielen und ihn damit etwas tiefgründiger gemacht hätten. Auch hätte ich mir ein oder zwei Kapitel aus Frederiks Sicht gewünscht.
An vielen Stellen war es mir leider auch zu lang gezogen mit dem hin und her zwischen Emily und Fabian.
Er kam mir dabei auch oft wie eine Maus vor und jemand, der selbst nicht wusste, was er wollte. Auch wirkte er an vielen Stellen einfach feige.
Viele Themen hätten schneller abgewickelt werden können, wenn es mehr Miteinander gegeben hatte, statt abgebrochene Gespräche.
Emily hätte ich auch etwas mehr nachdenken zugetraut, dass sie dieses Spiel eher durchschaut oder abbricht, statt sich immer wieder einwickeln zu lassen oder ihre Zweifel abzutun, auch unter dem Aspekt der rosa roten Brille, aber wenn mein Gegenüber vorher einen einfachen Pulli trug und dann aber einen mit Strickmuster fällt mir das auf, genauso wie seine Frage nach der Blume. Spätestens da hätte ich auf den Tisch gehauen und die Wahrheit verlangt.
Ich glaube, ich meckere auf hohem Niveau, wenn ich sage, dass ich mir auch mit der Familie mehr Tiefe gewünscht hätte, um den Schmerz über die neue Freundin und den vielen Veränderungen besser fühlen zu können. So wirkte es oft eher oberflächlich angekratzt.
Grundsätzlich ist die Geschichte jedoch lebendig und realistisch. Patchworkfamilien sind nie einfach. Ich fand es Schade, dass die neue Freundin ihres Vaters etwas charakterlos blieb und man ihr weniger Spielraum gab, da sie sicherlich auch ein interessanter Charakter ist.
Ich bin froh, dass es noch weitere Tage im Buch gab, denn das Ende wäre sonst ziemlich mies gewesen.
In den anderen Tagen, die dann folgen, erfahren wir noch, was alles passiert ist und wie es mit Emily und Fabian weitergeht. Alles in allem ist das Buch eine kuschelige Liebesgeschichte in der Weihnachtszeit mit Familientraditionen und dem Thema Veränderungen, welches sichtbar, aber dezent Platz gefunden hat.
Ein Nachteil des Buches ist, dass die Tage auf dieses Jahr angepasst sind. Die Adventssonntage im Buch passen also genau auf diese in diesem Jahr. Natürlich steht einem Re-Read oder das Lesen in einem anderen Jahr nichts entgegen, doch ist es schon was tolles, dass es eben genau auf die Tage zugeschnitten ist.
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