Warum führe ich diesen Account? Warum ist Aufklärung über Lipödem so wichtig?
Meine Diagnose habe ich mit 29 erhalten, obwohl die Anzeichen schon in der Pupertät da waren. Bis zur Diagnose habe ich nicht verstanden, wieso die Beine oft schwer waren oder nach vielen Metern laufen so weh taten, als würde man mir die Muskeln abklemmen.
Zum Arzt zu gehen kam mir nicht in den Sinn, da ich wusste, es würde nur heißen, dass ich zu dick bin und es ist keine Ursachen gab. Ich wusste auch, dass die Form meiner Beine irgendwo genetisch veranlagt ist.
Aber mehr nicht. Ich habe mich für meine Beine geschämt und immer wenn es hieß, dass es irgendwohin geht und Laufen, war für mich der Moment da, dass ich entweder dann verzichtet habe oder ich versucht habe irgendwie zu fahren. Denn ich hatte Angst mitten drin nicht mehr Laufen zu können, Schmerzen zu haben und nicht mehr mithalten zu können.
Lipödem Stadium III macht es fast unmöglich längere Zeit stehen oder laufen zu können. Es tut weh!!
Stühle quetschen mich ein, Treppen steigen ist manchmal so, als hätte ich ein Sixpack Wasser an jedem Bein zusätzlich gebunden bekommen.
Es ist beängstigend. Ich bin 33 und habe Angst, dass ich einen Rollstuhl brauche oder Rollator.
Finanziell kann ich mir die Liposuktion nicht leisten. Ich ändere meine Lebensumstände und kämpfe Kilo für Kilo.
Dazu kommen abwertende Blicke, vielleicht dazu noch Sprüche und kämpfen gegen Stigmatisierung.
Lipödemkämpfer sind weit weg von einem normalen Alltag!
Gestern Abend saß ich in der VHS Krefeld mit vielen anderen Betroffenen und habe mir einen Vortrag über Lipödem vom @heliosklinikumkrefeld angehört.
Dr. Phan teilte in seinem Vortrag auch mit, dass viele Ärzte die Krankheit immer noch nicht erkennen, Ursachen immer noch nicht erforscht sind und oft nur Symptome behandelt werden.
Es gibt keine bedarfsgerechte Versorgung und Aufklärung!
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