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Donnerstag, 19. Dezember 2024

BLOGMAS - Nr. 19 - Driving Home for Christmas







Wenn es draußen klirrend kalt und frostig ist, gibt es nichts schöneres als seine Hände an einem heißen Getränk zu wärmen.
Dabei können wir auch einen Blick zurückwerfen, wie Weihnachten früher war. 
Früher, als wir noch klein waren, die Lichter magisch funkelten, der Baum mit den Kugeln behangen war, die größer als unsere Hand und der Wind eisig kalt war, Schnee herunter fiel und Eisblumen am Fenster waren. Wir rodelten, Schneemänner bauten und mit kalten Nasen, Händen und Füßen Heim kamen.





Aber eines ist früher wie heute gleich geblieben: Der Weg zum Kalendertürchen.




Als kleines Mädchen konnte ich es kaum abwarten, wenn wir die Weihnachtsdekoration ausgepackt haben und die Lichterketten hingen, die Fenster dekoriert wurden und bald die ersten Türchen am Adventskalender geöffnet werden durften.

Gleich morgens nach dem Aufstehen war der erste Gang zum Türchen, um einen weiteren Tag zu streichen und das Warten auf Heilig Abend zu verkürzen.
Anders als teure Deko-Glasfiguren, Spielzeug, Kosmetik und und und, gab es nur ein kleines Stück Schokolade mit einem weihnachtlichen Motiv. 
Es war nichts Besonderes und doch war es das gleichzeitig. Immerhin kam Weihnachten näher und die Motive erinnerten mich an die Bilder aus meinen Geschichtsbücher für weihnachtliche Kindergeschichten mit den Liedern und Bastelideen.
Die Tagen kamen mir so lang vor und ich wollte oft genug in die winterlichen Geschichten voller Behaglichkeit abtauchen.
Wenn ich draußen aus der Kälte kam oder es nach draußen ging, hat meine Mutter mir die Stiefel und Sachen vorher auf den Ofen bzw. die Heizung gelegt, damit sie kuschlig warm waren.

Heute vergeht die Zeit wie im Flug und wir haben oft vergessen, was der Zauber dieser Zeit ist. Dass es nicht die teuren Geschenke sind oder volle Weihnachtsmärkte.
Schon damals wünschte ich mir, dass die Zeit langsamer vergeht, die Abende etwas länger sind und ich die Lichterkette damit langer an lassen kann.
Ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück und es fällt mir schwer dieses Gefühl in Worte zu fassen, was das Besondere damals war.
Es gab viele Dinge, die jedes Jahr gleich abliefen und immer wieder dazu gehörten.




Es wurde sich schick gemacht




Den Weihnachtsbaum haben wir ein paar Tage vor Heilig Abend geschmückt und ich konnte es kaum abwarten die bunten Kugeln aufzuhängen. Mein Papa holte aus dem Keller den künstlichen Tannenbaum und es folgten die Lichterkette und der Lamettakranz. Erst dann durften die Kugeln aufgehängt werden.
Am 24. Dezember wurde noch mal alles geputzt und Nachmittags ging mein Papa mit mir draußen spazieren, Entchen füttern, um die Wartezeit zu verkürzen. Dann wurde gebadet und sich schick gemacht.
Weihnachten war ein besonderer Tag, also zogen wir uns auch schicker an. Es gab eine kleine Bescherung bei uns zu Hause. Ich erinnere mich leider nur noch bruchstückhaft daran, wie es war.
Manchmal lagen die Pakete nach dem Spaziergang bereits dort und ich musste warten oder sie kamen irgendwann später dazu. Da habe ich leider verschiedene Erinnerungen aus verschiedenen Jahren.
An eines erinnere ich mich aber genau. Die Neugier.
Ich bin fast geplatzt vor Neugier als Kind, was in den Päckchen sein soll. Es gab Abendessen und ich durfte dann die ersten Pakete aufmachen.
Herausgeputzt ging es dann noch zur großen Familienbescherung bei meinen Großeltern.
Mein Opa hatte ein großes Haus mit Hinterhof und Garten. In dem Haus lebten auch wir und andere Familienmitglieder.
Also versammelten wir uns alle bei meinem Opa in der Stube, waren aufgeregt und warteten auf den Weihnachtsmann.
Zufällig hat einer meiner Onkel jedes Jahr irgendwas vergessen und musste noch etwas holen. Kaum war er weg, kam kurze Zeit später ein lautes Glockenläuten und der Weihnachtsmann kam in die Stube.
Aufgeregt und (ich muss sagen, wirklich gruseliger Plastikmaske im Gesicht) mit klopfenden Herzen haben wir gestaunt, wie groß sein Sack ist und er hatte eine Rute dabei für die bösen Kinder.
Er stellte sich in die Mitte des Raumes oder in eine Ecke und wir wurden dann aufgerufen, sobald unser Päckchen dran war.
Wir mussten ein Gedicht oder Lied aufsagen. In meinem Kopf ging ich alles mögliche durch, was ich kannte und konnte.
Danach durften wir damit spielen und erzählten dann unserem Onkel, dass er den Weihnachtsmann verpasst hat, als er wieder da war. Zufällig, nachdem er fertig war und alle Päckchen verteilt waren.




Die Magie von Weihnachten


Da es früh dunkel wurde, war das einfach nur eine schöne Zeit. Vormittag liefen die Weihnachtsmärchen rauf und runter. Vor allem Aschenbrödel lief als Marathon so viel, dass ich es als Kind schon mitsprechen konnte.
Jedes Jahr lief auch in der Adventszeit der Weihnachtsfilm von „Benjamin Blümchen“ und russische Wintermärchen, sowie die Weihnachtskassette mit den Schlüpfen und Wildecker Herzbuben.
Kitsch pur und ich liebe es heute noch!
Immer, wenn wir Plätzchen gebacken haben, lief die Musik rauf und runter. So kitschig die Musik auch ist, erinnert sie mich an früher und an die Momente, wenn es dunkel wurde und die Lichterkette angemacht wurde, wenn wir Plätzchen gebacken haben und es schneite.
Jedes Jahr lief die Musik rauf und runter, gepaart mit Basteleien aus den Büchern. Meine Mama baute an der Fensterbank immer eine kleine Schneelandschaft mit Häuschen, Tieren und dem Lichterbogen.
Ich vertiefte mich zu gerne in das Disney Buch von Micky und Co mit Weihnachten. Darin gab es wundervolle Basteleien und Ideen zum nachmachen, Geschichten und Lieder.
Wenn es draußen schneite, war es perfekt. Da ich gebürtig aus Sachsen-Anhalt komme, hatten wir oft den Wind und die Kälte aus Russland bekommen, was es knackig kalt machte, frostig und mit Schnee.

Wenn ich heute an die Magie von Weihnachten denke, wünsche ich mir oft diese Schlichtheit zurück. Die Einfachheit und dass ich noch immer alles mit den großen Kinderaugen von damals sehen könnte.


Zeit für die wichtigen Dinge



Wenn ich heute Weihnachten sehe und die Unboxings von Adventskalender, strotzt es nur so vor Goodies und Merch. Viele Kalender kosten mehr als 50 €, 150 oder sogar 250 €. Den Wert, den ein Geschenk hat.
Wir hetzen durch die Länden, um das perfekte und teuerste Geschenk zu finden.
Druck und Perfektionismus drücken auf die Weihnachtslaune. Es soll besser sein als letztes Jahr und besser als das, was der andere macht.
Ich bin ein Weihnachtself himself.
Meine beste Freundin sagte, an mir wäre der Beruf eines Weihnachtself vorbei gegangen und ich könnte direkt in Santas Werkstatt anfangen.
Ich liebe es sehr anderen eine Freude zu machen und das tue ich auch gerne mit Kleinigkeiten oder großen Sachen.
Als Kind habe ich die Geschenke noch selbst gebastelt und ich erinnere mich, dass ich versucht habe Knallbonbons zu machen, wie es sie in England an Weihnachten gibt und in denen kleine Überraschungen sind.
Ich erinnere mich, dass wir in der Grundschule kleine Figuren in einer Wallnusshälfte gebastelt haben. Es war bestimmt Krumm und Schief, aber ich war stolz darauf. Als Kind ist es natürlich nicht so einfach etwas für die Eltern zu finden und ich versuche auch heute mir einfach Zeit zu nehmen, um Freuden für andere zu machen.
Egal, ob es selbstgemachte Kekse sind für meine Kolleg*innen oder ein selbstgemachtes Adventskalenderbuch für meine beste Freundin mit Musik, To Dos und Bucking List.

Für sich selbst sollte man in dieser Zeit auch etwas Gutes tun, sich Auszeiten nehmen und die Zeit bewusst wahrnehmen.





Rezept

Bombeersaft
Apfelsaft
Granatapfelsaft
2 EL Zimt
2-3 Stücke Sternanis
4 Gewürznelken
Vanillezucker
1 Granatapfel oder Granatapfelkerne im Glas

Brombeeren
1 Apfel


Gieß zuerst die Säfte in einen großen Topf. Gebt dann die Gewürze dazu.
Kleiner Tipp: Benutzt für die Gewürze einen Teefilter oder Teesieb, dann schwimmen sie nicht so lose herum. Verrührt alles gut miteinander und bringt den Saft dann zum Kochen. Einmal aufgekocht, könnt ihr die Hitze der Platte abdrehen und den Punsch für mindestens eine Stunde Stunde lang ziehen lassen.
Um den Punsch optisch den letzten Schliff zu geben, wird er mit ein paar Granatapfelkernen, Brombeeren und ein oder zwei Apfelschnitzen bestückt.
Nach der Ziehzeit gießt den Punsch dann vorsichtig in die vorbereiteten Gläser.

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